Wie alles Begann

Sommer 2017: Ich hatte meinen ersten Job, dadurch ein wenig Geld verdient und wollte die erste große Reise seit 9 Jahren antreten. Ich kannte mich damals mit Kameras noch nicht aus. Ich wählte daher etwas einfaches, was sich auch gut im Gepäck verstauen ließ. Nach langer Recherche fiel meine Wahl auf die Sony RX100 I. Eine kleine Kompaktkamera, die für die damaligen Ansprüche völlig ausreichend war.

Sowohl in Griechenland als auch in anderen Ländern wie Tschechien, Portugal und Österreich probierte ich sie für potentiell alle Motive aus. Ich testete Nachtfotografie, Architektur, Landschaft, usw. Dabei bemerkte ich aber schnell, dass meine Fotos irgendwie nicht so aussahen wie jene richtiger Fotografen. Die Bilder waren nicht unbedingt schlecht. Für einen „Schnellknipser“ völlig und eine Erinnerung definitiv genug. Nur sahen Abendaufnahmen verrauscht aus, Landschaften wirkten wie mit einem zu kleinen Bildwinkel fotografiert, große Gebäude konnte ich gar nicht erst aufs Bild bannen und der Zoom reichte für Nahaufnahmen von Tieren bei Weitem nicht aus. Und schließlich eine Sache, die ich erst jetzt wertzuschätzen weiß, fehlte fast völlig; die Möglichkeit der Freistellung bzw. die Gestaltung unscharfer Vorder- oder Hintergründe (Bokeh).

Anfang 2018 testete ich dann die erste Spiegelreflex-Kamera, die NIKON D3100. Tatsächlich waren mir die Vorteile einer alten DSLR zu einer neuen kleinen Digitalkompaktkamera zu gering. Der Bildschirm der D3100 war schlechter als der der Sony, dafür gab es die Möglichkeiten der Bildgestaltung durch Nutzung verschiedener Objektive. Die Serienbildgeschwindigkeit war bei der Sony wiederum besser… und so weiter und so fort. Schließlich leihte mein Vater mir die bessere D5100 aus. An dieser Stelle erkannte ich, dass größerformatige Kameras den kleinformatigen deutlich überlegen waren. Aber irgendwie war das noch nicht genug. Also recherchierte ich einige Monate. Meine Wahl fiel schließlich auf die NIKON D7500. Schnell, treffsicher und vollgestopft mit Features. Die Kamera hat mich bis Anfang 2020 auf vielen Reisen begleitet und macht, wie ich finde, einen ziemlich guten Job.

Seit Anfang 2020 bin ich aber nun auf zwei andere Kameras umgestiegen. Zum Einen gefielen mir die Low-Light Eigenschaften der D7500 nicht (Abendaufnahmen, dunkle Räume etc.). Dafür war die D7500 nicht geeignet. Wenn es um Tiere oder schnelle Bewegungen ging, war oft die Zahl der Messfelder oder die Treffsicherheit des Fokus der Kamera nicht immer gewährleistet oder ich verpasste Bewegungsmomente, da der interne Speicher voll lief. Außerdem ließ die Serienbildgeschwindigkeit etwas zu wünschen übrig. Gerade bei Vögeln, beim Whale Watching und dem Beobachten von Insekten, merkt man schnell, dass die Kamera schnell arbeiten muss, um besondere Momente einzufrieren.

Demnach mussten zwei Kameras für eben zwei grundlegend verschiedene Ansprüche her. Eine für weitwinklige Aufnahmen und schwache Lichtverhältnisse und eine für eben extrem schnelle Situationen. Daher fotografierte ich viel mit der D500 und der D750!

Und so wie ich mir Kameras für bestimmte Anwendungen ausgewählt habe, haben sich natürlich auch meine Objektive verändert.

Abschließende Bemerkung

Richtig viel Zeit fürs Fotografieren nehme ich mir seit 2020. Davor hatte ich nur sehr selten bzw. unregelmäßig die Möglichkeiten dafür. Durch die Arbeit am Alfred-Wegener-Insitut sind die Gelegenheiten wieder diverser geworden und umso intensiver.

Noch eine kleine Anmerkung zu Preisen in der Fotografie. Landschafts- und Tierfotografen sind von Wind und Wetter abhängig, genauso wie von den Lichtverhältnissen oder dem Verhalten der Tiere. Erst nach vielen Versuchen und Tagelanger Arbeit kommt das ein oder andere gute Foto zustande. Abgesehen davon ist die Ausrüstung sehr teuer.

Fotografie ist ein äußerst zeitintensiver Job und allein das Fotografieren ist nicht das Ende der Arbeit. Danach kommt das Auswählen gelungener Fotos, die Sortierung in der Datenbank, die Bearbeitung des Fotos, das Hochladen und das Anbieten auf verschiedenen Webseiten oder Plattformen. Da es viele Fotografen gibt und ständig neue Fotos entstehen, könnte als Außenstehender den Eindruck erlangen, ein Bild entsteht aus dem Nichts und ist schnell produziert. Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass das mit Sicherheit nicht so ist! Leider führt der Einsatz von KI immer mehr zur Verwässerung des Marktes und der Übergang zwischen aufwendigen realisitischen fotografieren und künstlich erzeugten Bildern verschwimmt. Ich verwende KI lediglich zum Entrauschen. Bildinhalte verändere ich damit nicht.

error: Content is protected !!
de_DEDeutsch