Es ist ein weiter Weg von Deutschland zum anderen Ende der Welt. Man braucht eine Menge Zeit, Geld und die Reise verursacht einen ziemlich großen CO2 Fußabdruck.
Der eigentliche Grund nach Australien zu fliegen war ein geschäftlicher. In Tasmanien, Hobart sollte das SOOS (Southern Ocean Observation System) Symposium stattfinden. Bei einem Anreisezeit von 42 h empfand ich es jedoch viel zu anstrengend und ineffizient ausschließlich dafür nach Australien zu fliegen. Der Kontinent oder auch Tasmanien hat viel zu bieten hat. Nur gibt es bei geschäftlichen Reisen mit einem großen Anteil Urlaub ein kleines Problem. Kommt es zu einem zusätzlichen privaten Aufenthalt mit mehr als 5 Werktagen werden die Reisekosten nicht vom Arbeitgeber übernommen. Daher hatte ich lange mit mir gerungen, wie viel Urlaub ich an das Symposium anhängen wollte. Bei einer Anreise von fast drei Tagen, einer Abreise von zwei Tagen und einer Konferenz von fünf Tagen, empfand ich die körperliche Belastung als sehr groß. Konferenzen, Meetings, Symposia erfordern darüber hinaus eine Menge Engagement und Aufmerksamkeit. Danach ist man in der Regel ziemlich geschafft. Selbst mit fünf Tagen zusätzlichem Urlaub hat man sich kaum akklimatisiert und muss müsste schon wieder abreisen. Deswegen war der einzige logische Schluss, die Flugkosten plus einige Übernachtungen aus eigener Tasche zu bezahlen und ebenfalls eine Menge Urlaub einzuplanen. Dafür hatte ich dann aber die Chance Tasmanien in vollem Umfang zu genießen.
Und so ging es von Berlin nach London mit British Airways, von London nach Singapur mit Qantas, von Singapur nach Melbourne (ebenfalls mit Qantas) und von Melbourne nach Hobart mit QantasLink. Es gab auf allen Flügen was leckeres zu Essen und zu Trinken. Flughafensnacks brauchte ich deshalb nicht. Leider kann ich, zumindest während des Fluges, nie wirklich lange schlafen. Wenn es gut läuft nicke ich 1.5 h weg. Besonders anstrengend war auf dem vorletzten Flug eine gewisse Verwirrung zwecks der Immigration nach Australien. In Berlin wurde mir gesagt, dass mein Gepäckstück bis nach Hobart durchgereicht wird und ich es nicht zwischendurch abholen brauche. Nach Rücksprache mit dem Kabinenpersonal von Singapur nach Melbourne stellte sich raus, dass ich mein Gepäckstück in Melbourne an mich nehmen muss, um damit die Immigration und verbundene Einfuhrkontrollen durchzuführen. In Australien dürfen nämlich so gut wie keine Früchte, Samen, Drogen, bestimmte Medikamente oder zu große Mengen an Tabak oder Alkohol eingeführt werden. Dafür werden eben alle Gepäckstücke untersucht. Einzig das Label an meinem Koffer hätte ich nicht abreißen und neu ausdrucken lassen müssen.
Eine kleine Familie vor mir hatte sich zum Beispiel einen großen Sack Äpfel mitgenommen. Diese wurden im Melbourne vom Zoll sogleich konfisziert.
Selbst Dreck unter den Schuhen kann zum Problem werden. So wurde mein Koffer einmal gescannt und meine Wanderschuhe unter die Lupe genommen. Glücklicherweise war das bisschen Schmutz bei mir kein Problem. So erwies sich für mich die weiterreise als unproblematisch. Natürlich war ich zu dem Zeitpunkt schon völlig übermüdet und glücklich demnächst in Hobart einzutrudeln.
In Hobart stellte ich fest, dass die Infrastruktur für eine Immigration und Kontrollen am Flughafen auch nicht geschaffen sind. Ein kleiner Flughafen, den nur kleine und wenige Maschinen anfliegen. Das erklärt auch, weshalb generell bei der Reise nach Tasmanien größere Flughäfen angesteuert werden.
Die schnellste Anbindung in die Stadt war wie auch in Peru einfach ein Uber zu rufen. Mit Sicherheit wäre auch ein Taxi oder der Bus eine Alternative gewesen. Lediglich der körperliche Zustand brachte mich dann dazu, doch die einfachste, wenn auch nicht billigste Variante zu nehmen.
Nach einer langen Tour war jede Menge schlaf nötig. Ich kam gegen zwölf an und schlief fast sieben Stunden. Das half nur keineswegs den Jetlag zu bewältigen. Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Tasmanien beträgt 8 Stunden. Es dauert daher ein paar Tage bis man sich an den neuen Tag-Nacht Rhythmus gewöhnt hat. Immerhin war während des Regenerationswochenendes vor dem Symposium ein Besuch im Woolworths und ein samstäglicher Abstecher auf den Salamanca Market möglich. Der Markt ist ähnlich wie in Deutschland eine Mischung aus Fressbuden, lokalen Produkten jeder Menge Deko, Bücher, Musik und Bekleidungsständen. Also ein entspannter Start in das Tasmanien-Abenteuer.