Es ist ein weiter Weg von Deutschland zum anderen Ende der Welt. Man braucht eine Menge Zeit, Geld und verursacht einen ziemlich großen CO2 Fußbadruck!

Ursprünglich war der Plan nur an dem Southern Ocean Observation System Symposium 2023 in Hobart, Tasmanien teilzunehmen. Doch für fünf Tage Australien (Flugkosten: 2300 €, Anreisezeit 40 h), empfand ich es als relativ sinnlos ausschließlich wegen dieses Meetings (bzw. der Arbeit) auf die andere Seite der Welt zu fliegen. Bereits auf Bildern und von Kollegen hatte ich so viel über Tasmanien gehört. Es wäre also ein frevel gewesen nicht mehr Zeit dort zu verbringen. Jedoch heißt, dass Dienstreisen mit einem privaten Anteil von mehr als 5 Werktagen Anreise- und Abreisekosten nicht mehr übernommen werden oder als Arbeitszeit gilt. Das verschlingt natürlich deutlich mehr Geld und auch Urlaubstage. Ich hatte daher lange mit mir gerungen, wie viel Urlaub ich an das Symposium anhängen wollte. Bei einer Anreise von fast 3 Tagen, einer Abreise von 2 Tagen und einer Konferenz von 5 Tagen, plus Regnerationszeiten, empfand ich die körperliche Belastung als sehr groß. Mit 5 Tagen zusätzlichem Urlaub schafft man es kaum sich davon der Anreise und der Konferenz zu erholen oder etwas von Tasmanien zu sehen. Also war der einzige logische Schluss in den sauren Apfel zu beißen, die Flugkosten plus einige Übernachtungen aus eigener Tasche zu bezahlen und noch mehr Urlaub einzuplanen.

Und so ging es von Berlin nach London mit British Airways, von London nach Singapur mit Qantas, von Singapur nach Melbourne (ebenfalls mit Qantas) und von Melbourne nach Hobart mit Qantaslink. Von Tür zu Tür sind es rund 40 Stunden. Zum Glück gab es auf wirklch allen Flügen (also auch den Kürzeren) was zu Essen und zu Trinken. Daher waren zusätzlich Flughafensnacks überflüssig. Leider kann ich, zumindest während des Fluges, nie wirklich lange schlafen. Wenn es gut läuft dauert eine tiefere Schlafphase etwa 1.5h. Nachdem man also rund 40 Stunden ohne richtigen Tiefschlaf unterwegs war, ist man schon ziemlich geschafft. Besonders anstrengend war auf dem vorletzten Flug eine gewisse Verwirrung zwecks der Immigration nach Australien. In Berlin wurde mir gesagt, dass mein Gepäckstück bis nach Hobart durchgereicht wird und ich es nicht zwischendurch abholen brauche. Das stimmt leider nicht so ganz. Nach Rücksprache mit dem Kabinenpersonal von Singapur nach Melbourne stellte sich raus, dass ich mein Gepäckstück in Melbourne abholen musste, um damit die Kontrolle und Immigration durchzuführen. In Australien dürfen viele Güter und unter anderem Früchte/Gemüse/Obst oder Samen nicht eingeführt werden. Es gibt einen kleinen Papierschnippsel im Flieger, auf den etwaige problematische Punkte angekreuzt werden können. Dazu eine kurze Anekdote: Eine kleine Familie vor mir hatte sich einen großen Sack Äpfel mitgenommen. Die waren von den Passagieren als Einfuhr angegeben worden und wurden sogleich konfisziert. Selbst Dreck unter den Schuhen kann zum Problem werden. Hier wurde zum Beispiel mein Koffer geröngt um meine Wanderschuhe auf Rückstände zu kontrollieren. In Hobart stellte ich außerdem fest, dass die Infrastruktur für eine Immigration und Kontrollen nicht geschaffen sind. Ein kleiner Flughafen, den nur kleine und wenige Maschinen anfliegen.

Die schnellste Anbindung in die Stadt ist wie in Peru Uber oder ein Taxi. Das bietet sich besonders an, wenn die Unterkunft nicht in der Nähe einer Bushaltestelle ist.

Nach dieser langen Tour war jede Menge schlaf nötig. Ich kam mittags in meiner Unterkunft an und schlief bis abends durch. Das hilft nur keineswegs den Jetlag zu bewältigen. Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Tasmanien liegt bei 8 Stunden. Es dauert daher ein paar Tage bis man sich an den neuen Tag-Nacht Rhythmus gewöhnt hat. Immerhin war während des Regenerationswochenendes ein Besuch vom Woolworths und ein samstaglicher Abstecher auf den Salamanca Market möglich. Der Markt ist ähnlich wie in Deutschland eine Mischung aus Fressbuden, lokalen Produkten jeder Menge Deko, Bücher, Musik und Bekleidungsständen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten. Wer von Tasmanien beispielsweise nach West Australia aufbricht, darf ebenfalls keine Samen, also auch keine rohen Nüsse einführen.

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