Z8

Seit kurzem bin auch ich stolzer Besitzer einer Z 8. Mein Upgrade von der Z6 II. Technische Details und Spezifikationen kann jeder im Internet nachlesen. Ich möchte hier einfach auf Individuelle Vorteile und Nachteile eingehen, die mir während der Nutzung auffallen. Die Website wird sich also im Laufe der Zeit erweitern.

Zu erst ist mir beim Auspacken der große Gewichtsunterschied und die Größe zur Z6 II aufgefallen. Die Z8 ist etwas kleiner als eine D500. An das neue Grundgewicht muss man sich erst gewöhnen und natürlich ist etwas mehr Platz im Rucksack erforderlich.
Sehr cool finde ich die verschiedenen Speicherslots für Indivdualfunktionen und den Schwenkbaren Display, der im Gegensatz zur Z6II eine weitere Rotationsachse hinzufügt.
Schon bei den ersten Tests fiel auf, dass eine XQD von Sony mit 400 MB/s Schreibrate nicht für 20 Frames pro Sekunde ausreicht, wenn längere Shooting Bursts stattfinden. Nach wenigen Sekunden läuft der Puffer der Z8 voll. Daher werde ich eine neue und größere CF-Express entweder von Delkin oder LEXAR dazu kaufen. Generell muss man sich aber die Frage stellen, brauch ich 20 Bilder pro Sekunde und würde ich im Normalfall dauerhaft den Auslöser drücken. Aus der Praxis heraus schießt man eher mit kürzerem Drücken und kleinen Pausen. Für alles andere gibt es noch die Videofunktion, die bis auf 8 K und 30 FPS läuft oder mehrfache Zeitlupe mit kleinerer Auflösung ermöglicht.

Bremen bei Nacht

Die erste Tour mit der Kamera ging gleich nach Ankunft des neuen Gerätes abends bei Nebel zum Bremer Weserwehr. Durch hohe Luftfeuchtigkeit verteilten sich die Farben der vom Wasserkraftwerk und dem Wehr auf eine sehr interessante Art und Weise.
Bei der Fotobearbeitung bemerkte ich schnell, das Lightroom ein wenig mehr Zeit braucht um das Bild zu laden. Kein Wunder mit 45 MP. Die Farben und Kontraste sind gut (was natürlich auch an dem Sigma 14-24mm f/2.8 DG HSM liegt). Bei der Langzeitbelichtung kommt natürlich trotzdem Rauschen zum Tragen, gerade in dunkleren Bereichen. Dies lässt sich aber recht gut kontrollieren. Auf den ersten Blick erkenne ich noch keine Nachteile gegenüber der Z6II.

Focus Shift

Momentan ist weniger die Makro Saison. Denn och wollte ich gerne wissen, ob es einen Unterschied in der Geschwindigkeit des Focus Shifting zwischen der Z6 II und der Z8 gibt. Sollte die Z8 schneller im prozessieren und setzen des Fokus sei, ergibt sich eine kürzere Serienbildzeit. Ein Vorteil gegenüber sich eventuell schnell ändernden Motiven. Als Beispielobjektiv wählte ich das Sigma 14-24mm f/2.8HSM. Ich wählte als Schrittweite die eins und brachte den Fokusring auf Anschlag, sodass für einen vollen Durchlauf 33 Bilder nötig sind. An der Z6 II braucht das Objektiv rund 18 Sekunden um von einem Ende des Fokus bis zum anderen vollständig durchzuwandern. An der Z8 sind es lediglich 13 Sekunden. Der nächste Test wird mit dem 105 mm f/2.8G IF-ED VR erfolgen.

Wie angekündigt so auch durchgeführt. Beim 105 mm brauchen brauchen die Z6 II 135 Sekunden, die Z8 64 Sekunden für 300 Schritte mit Schrittweite 1. Die Z8 ist damit sogar doppelt so schnell.

Z8 an Objektiven

Sigma 150-600mm 1:5-6,3 DG OS HSM C

Neugierig war ich auf einen Test der Z8 mit dem 150-600mm C von Sigma. Mit der D750 oder auch der Z6II arbeitet das Objektiv zwar relativ solide und findet bei guten Lichtbedingung/Kontrast den richtigen Fokus, kommt es aber zu schnellen Bewegungen des Motivs, lässt das Objektiv manchmal zu wünschen übrig. Während eines Transits mit der Polarstern nach Südafrika habe ich bei der Beobachtung von Atlantic Yellow-Nosed Albatross oder auch bei der Fotografie von Greifvögeln immer wieder unscharfe Bilder geschossen. Man merkt bei Fokusdurchläufen vom Kurzem bis zum langem Ende sehr deutlich, dass das Objektiv zu lange braucht um sich auf neue Situationen zügig einstellen zu können. Diese Performance ändert die Z8 nicht, weder ins Positive noch Negative.

Videoaufnahmen

Für Expeditionen, Trips und Touren steht immer die Frage im Raum welche Videoeinstellungen machen für mich Sinn. Es gibt viele verschiedene Auflösungen, Bildwiederholraten und Codecs zu Auswahl. Alles hat seine Vor und Nachteile. Das Thema ist relativ Komplex. Die Auflösung bestimmt den Detailgrad. Dabei ist nicht der höchste Wert unbedingt auch der Beste. Hohe Auflsöungen brauchen viel Speicherplatz und sind rauschempfindlicher. Darüber hinaus bringt es wenig, wenn ich die Videos nicht abspielen kann (weil die Hardware zu schwach ist) oder es kaum Geräte gibt, die solche Auflösungen darstellen. Es ist also eine Frage der Anwendung. Von den Filmen, Serien und Videos und dem heutigen guten Standard, habe ich mich für 4 K als sinnvolle Auflösung entschieden. Auch im Kino werdet Ihr meistens keine höheren Auflösungen sehen. 8K wäre übrigens bei der Z8 das maximal mögliche.

Bei der Frage der Bildwiederholraten machen für Natur und schnelle Aufnahmen mindesten 30 FPS, besser noch 60 FPS Sinn. Spielraum für Zeitlupe und geschmeidige Bewegungsabläufe. Höhere Bildwiederholraten führen wie bei der höheren Auflösung immer auch zu mehr benötigtem Speicherplatz und der nötigen Hardware zum Abspielen.

Und schließlich, das was ich persönlich am interessantesten finde, der Codec. Die Z8 hat N-Raw (12 bit), ProRes (10 und 12 bit), H.265 (10 und 8 bit) und H.264 (8 bit) im Angebot. Eine hohe Bitzahl, heißt viele Farben. Doch nun wird es spannend. Ich hab aktuell in meiner Z8 eine Sony 64 GB mit 400 MB/s Schreibgeschwindigkeit. Bei den Ausgangswerten von 4K und 60 FPS, kann N-Raw nicht geschrieben werden. Die Datenrate wäre zu groß. Das leistet die Speicherkarte nicht. Das gleiche gilt für ProRes RAW HQ 12Bit. Erst ab ProRes 422 HQ 10 Bit läuft die Karte. Und es können exakt 15 Sekunden Videomaterial aufgenommen werden. Danach ist der Puffer der Kamera vollgelaufen und die Datei muss erst geschrieben werden. 15 Sekunden Video haben dann eine Größe von 3.2 GB (Schwarzbild, Tagesaufnahme mindestens doppelt so viel). Das macht bei 64 GB insgesamt maximal 5 Minuten Videozeit. Jeder kann sich selbst schnell ausrechnen, wie schnell eine 1 TB CF-Express Karte voll wäre. H.265 mit 10 bit liefern schon fast 20 Minuten bei 64 GB Speicherkarte. H.265 mit 8 bit liefert etwa 22 Minuten und H.264 mit 8 bit unterstützt 4K nicht mehr.

H.265 und 10 bit ist hier mein Favorit. Zwar braucht dieser Codec mehr Hardware, aber nach einem Test mit 30 Sekunden Aufnahme ergeben sich etwa 200 MB bis 1GB, je nachdem wie viele Informationen geschrieben werden müssen. Das führt zu einer Aufnahmezeit zwischen 160 bis  32 Minuten auf 64 GB. Das bedeutet aber auch, dass mindestens 6 h Videomaterial für 1 TB möglich sind.

Für alle Videolaufzeitangaben gilt natürlich ein geringerer Wert bei mehr FPS oder höherer Auflösung. Also je nachdem wie lange man unterwegs ist und in Abhängigkeit von der größe der Festplatten, halte ich bisher h.265 mit 10 bit bei 4K und 60 FPS am sinnvollsten.

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de_DEDeutsch